4. FASTENSONNTAG

Wir hören immer wieder das Evangelium, d.h. die gute Nachricht, die frohe Botschaft. Aber empfinden wir das so? Haben wir das Gefühl, eine gute Nachricht zu bekommen, eine Botschaft die uns froh macht?

Ist das, was wir da gerade in den beiden biblischen Lesungen gehört haben, für uns wirklich eine „Gute Nachricht“, eine „Frohe Botschaft“. Wenn wir gut zugehört haben, wenn diese Worte bei uns ankommen sind, uns wirklich innerlich getroffen haben, dann sind sie irgendwie „atemberaubend“. Was wird da genau gesagt?

· Gott hat mit Jesus nicht einen Richter gesandt, um über uns zu urteilen oder uns zu verurteilen, sondern um uns zu retten.

· Gott hat Jesus in die Welt, zu uns gesandt, um uns zu sagen, dass er uns liebt.

· Gott hat Jesus gesandt, um uns die Zusage zu machen: Wenn wir an ihn glauben, werden wir nicht verloren gehen, sondern ewig leben.

Das müssen wir zunächst einmal in uns einsickern lassen. Versuchen wir uns zu realisieren, was das für uns, für unser Leben bedeutet. Zunächst einmal: Wir müssen uns bei Gott nicht bewerben. Wir müssen ihm nichts beweisen, ihn nicht davon überzeugen, dass wir gut sind. Wir müssen seine Gunst, sein Mitgefühl für uns nicht verdienen. Er schenkt sie uns von vorneherein, bedingungslos, ohne dass wir es verdienen. Gott sagt uns, dass wir für ihn wertvoll sind, dass er nicht möchte, dass wir verloren, zugrunde gehen. Er möchte, dass wir leben, endgültig, ohne Begrenzung.

Gott, der Schöpfer dieses unendlich großen und immer noch größer werdenden Universums, in dem er Leben möglich gemacht hat, Leben in unvorstellbar großen Variationen. Wie unvorstellbar groß muss dieser Gott sein, welche überwältigende Macht. Und dieser Gott soll mich lieben? Mich persönlich? Wer bin ich schon? Ein Staubkörnchen! Welche Bedeutung habe ich in diesem Universum? Ich staune, dass dieser Gott überhaupt Notiz von mir nimmt, dass ich für ihn von Bedeutung bin.

Ich habe doch nichts, ich kann doch nichts tun, damit ich diese Aufmerksamkeit und Liebe von Gott auch nur annähernd verdienen könnte. Im Alten Testament sagt Gott irgendwo: „Und auch wenn eine Mutter ihr Kind vergessen würde, ich - Gott - vergesse dich nie!“ Ein Philosoph hat einmal gesagt: „Einen Menschen lieben heißt sagen: Ich möchte nicht das du stirbst.“

„Wer an mich glaubt, hat schon das ewige Leben, gehört zu der neuen Welt Gottes“, sagt Jesus. Und er fügt hinzu: „Wer es verweigert, dieser Botschaft zu glauben, verurteilt, richtet sich selbst. Er ist wie einer, der im Wasser liegt, dessen Kräfte nicht reichen um ans rettende Ufer zu kommen … und trotzdem ergreift er nicht den Rettungsring, der ihm zugeworfen wird! Er will nur auf eigener Kraft weiterkommen und geht dann zum Schluss unter, ist verloren. Ist Jesus nicht dieser Rettungsring, den Gott uns zugeworfen hat?

„Da kann man nur staunen über Gott ...“, singen wir in einem Lied. Unendlich dankbar sein, sich glücklich fühlen. Ich habe eine Zukunft. Ich werde leben, ewig leben, weil Gott es möchte. Eine frohe Botschaft!

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